Zurück auf Anfang

Hurra, die Pandemie ist vorbei!! Zumindest wenn man die Menschen erlebt, sieht, hört.

Viele werfen die  Masken in die Ecke, freuen sich das fast alles wieder erlaubt ist. Alle wollen raus, wollen am liebsten alles lang vermisste nachholen, Feste, Festivals, Konzerte, Auftritte, nur wieder raus und durch-und aufatmen.

Also wieder alles wie noch im Jahr 2019? Könnte man meinen, aber  so ist es nicht.

Einige haben sich neue Jobs gesucht, entweder noch zu ihrem Tanzberuf oder diesen gleich ganz aufgegeben, weil der Überlebenskampf zu heftig war.

Schülerinnen haben aufgehört aus vielerlei Gründen, festgestellt, brauche ich doch nicht das Tanzen weil ja schon so lange nicht gehabt und nicht vermisst. Gefrustet, weil es Online eben doch anders war und für einige keine Freude gebracht hat.  Manche dachten, sie warten bis die Pandemie vorbei ist und steigen dann da wieder ein wo sie aufgehört waren, so ein Trugschluss.

Nein, es ist nicht wie es vorher war, es ist anders. Und das meine ich nicht bewertend in besser oder schlechter. Ich glaube alles hat sich verändert, und wir haben den Weg, auch im und mit dem Tanz ein bisschen verändert, die Route quasi neu berechnet.

Mir hat es gezeigt wie schmerzlich ich das direkte Tanzen mit Schülerinnen und Tanzschwestern vermisst habe. Wie sehr die Seele unseres Tanzes doch das reale, direkte, gemeinsame Erleben die Seele nährt.  Ich habe gesehen wie unterschiedlich die Menschen mit dieser Situation umgegangen sind, und wie erschreckend das Einige verändert hat.

Menschen wollen sich noch weniger wie vorher festlegen, was für  unterrichtende und organisierende Personen schwierig und auch belastend ist. Auch damit muss man umgehen lernen.

Ich habe einmal mehr festgestellt, wie wichtig man als Leiter:in ist, als Motivator, Entertainer, Mutmacher.  Weiterhin zu fördern auch in schwierigen Situationen. Wie sehr, auch ich, das Online Tanzen und Unterrichten unterschätzt hatte. Ich bin daran gewachsen, habe meinen Unterricht neu aufgestellt, eben dem digitalen angepasst, so gut ich es konnte. Und sogar, positives darin sehen können. Dinge im Unterricht einsetzen können, die in der Präsenz so nicht machbar gewesen sind. Dafür bin ich dankbar. Und ich bin sehr dankbar für meine Schülerinnen, die diesen Weg mit mir gemeinsam gegangen sind, die mich ebenso gefordert und gefördert haben wie ich sie. Es war ein gemeinsames Wachsen an dem gemeinsamen Willen, weiterhin zusammen zu tanzen.

                                                            Heute ist ein guter Tag zum tanzen